Tür Normmaße verstehen – Was die DIN-Größen für Ihre Planung bedeuten

Standardmaße für Türen nach DIN – kompakt erklärt
Die DIN-Norm 18100|18101 legt einheitliche Standardmaße für Türen in Deutschland fest. Sie definiert typische Breiten und Höhen verschiedener Türarten und schafft damit klare Vorgaben für Planung, Herstellung und Einbau. Diese Norm sorgt dafür, dass Türen passgenau und funktional in Gebäuden eingesetzt werden können – sowohl im Neubau als auch bei Renovierungen.

Was ist das Baurichtmaß?
Das Baurichtmaß – auch als Rohbau-Richtmaß bekannt – ist ein grundlegendes Rastermaß im Bauwesen. Es basiert auf dem Achtelmetermaß von 12,5 cm, das sich aus dem Mauerwerksbau ableitet. Viele Baumaße orientieren sich an diesem Raster und sind Vielfache von 12,5 cm. Diese Regelmäßigkeit erleichtert eine systematische Planung und Ausführung.
Warum ist das Maueröffnungsmaß größer als das Baurichtmaß?
Das sogenannte Maueröffnungsmaß (auch Wandöffnungsmaß genannt) beschreibt den tatsächlichen Rohbau-Durchbruch in der Wand. Es ist bewusst etwas größer als das Baurichtmaß, damit das komplette Türelement – bestehend aus Türblatt und Zarge – problemlos eingesetzt werden kann. Dieser Unterschied schafft den nötigen Spielraum für die Montage und sorgt für eine stabile, passgenaue Platzierung.
Bestellmaß (Außenmaß des Türblatts)
Das Türblattaußenmaß bezeichnet die Außenabmessungen des Türblatts (Breite × Höhe). Bei gefälzten Türen ist das Außenmaß durch die Falztiefen etwas größer als bei ungefälzten (stumpfen) Varianten. Dieses Maß ist entscheidend für die Bestellung der Tür.
Lichtes Zargendurchgangsmaß
Dieses Maß beschreibt die tatsächlich nutzbare Durchgangsbreite und -höhe, also den freien Raum zwischen den Innenkanten der Zarge. In der Breite ist es der Abstand zwischen den Innenkanten des Rahmens, in der Höhe vom fertigen Fußboden bis zur Unterkante des oberen Rahmens. Dieses Maß ist besonders relevant für barrierefreie Zugänge.

Türgrößen richtig wählen – von Standardmaßen bis Barrierefreiheit
Übliche Türblattmaße für Innentüren
Standardisierte Türblattmaße erleichtern den Austausch und senken die Kosten. Die gängigsten Höhen betragen 1985 mm oder 2110 mm. Die Breiten reichen von 610 mm (ideal für WCs, Abstellräume oder Keller) bis 1110 mm für andere Wohnbereiche.
Sondermaße für Innentüren
Innentüren mit Sondermaßen weichen von den Standards ab und werden meist individuell gefertigt. Dies ist vor allem bei Renovierungen von Altbauten erforderlich, da dort selten genormte Wandöffnungen vorhanden sind. Auch bei Architektenhäusern mit besonderen Maßen oder Designansprüchen sind Sonderanfertigungen über den Hersteller möglich.
Passende Türbreiten je nach Raumnutzung
Die Raumnutzung beeinflusst die Türbreite. Für Kellerräume, Abstellkammern oder Gästetoiletten sind Türen mit 610 mm sinnvoll. 735 mm breite Modelle eignen sich für kleinere Wohn- oder Nebenräume. Komfortable Durchgänge mit 860 mm bis 985 mm empfehlen sich für Wohn- und Schlafräume, Küchen oder Bäder. Je intensiver ein Raum genutzt wird, desto sinnvoller ist eine größere Breite.
Barrierefreiheit bei Türen
Türen in barrierefreien Wohnungen oder öffentlichen Bereichen sollten eine lichte Durchgangsbreite von mindestens 900 mm (Fertigmaß) aufweisen. Bei WC-, Dusch- oder Umkleidekabinen ist wichtig, dass die Türen nach außen öffnen. Bereits in der Planungsphase sollte berücksichtigt werden, ob die Tür später auch für mobilitätseingeschränkte Personen geeignet ist.
DIN-Richtung bei Innentüren
Die Öffnungsrichtung wird eindeutig nach DIN bestimmt: Stellen Sie sich vor eine geschlossene Tür – von der Seite, auf der Sie die Bänder sehen. Sind diese links, handelt es sich um eine DIN links Tür. Sind sie rechts, spricht man von einer DIN rechts Tür.

Maueröffnungsmaß und lichtes Durchgangsmaß bei Lofttüren
Aufgrund der besonderen Konstruktion von Lofttüren unterscheidet sich das lichte Durchgangsmaß deutlich von klassischen Holztüren. Statt einer Umfassungszarge kommt eine Blockzarge zum Einsatz. Der verwendete Stahlprofiltyp beeinflusst das Durchgangsmaß: Beim Profil Prestige misst die Zarge 35 mm, beim Profil Classic 30 mm pro Seite. Das bedeutet: Bei einer Wandöffnung von 1000 mm liegt das lichte Maß bei 930 mm (Prestige) bzw. 940 mm (Classic). Dieser Unterschied ist insbesondere bei schmalen Fluren oder barrierefreien Planungen zu beachten.

Türvarianten bei Lofttüren je nach Wandöffnungsmaß
Ein großer Vorteil von Lofttüren ist ihre individuelle Anpassbarkeit. Bis ca. 1100 mm Wandöffnung sind einflügelige Drehflügeltüren ideal. Zwischen 1200 mm und 1500 mm empfiehlt sich eine einflügelige Tür mit Seitenteil (mindestens 250 mm breit). Für Öffnungen ab 1500 mm eignen sich zweiflügelige Türen oder Kombinationen mit zwei Seitenteilen. Ab 2000 mm Wandöffnung sind doppelflügelige Varianten mit zwei Seitenteilen ideal. Die übliche Höhe liegt zwischen 2000 mm und 2300 mm. Die empfohlene Maximalhöhe für das Türblatt beträgt 2500 mm. Bei höheren Öffnungen wird ein Oberlicht empfohlen, um Proportionen und Stabilität zu wahren.
Wie misst man richtig?
Achtung: Wandöffnungen sind selten exakt gerade. Daher sollten Höhe und Breite jeweils an drei Punkten gemessen werden:
Höhe: links (h1), Mitte (h2), rechts (h3)
Breite: unten (b1), Mitte (b2), oben (b3)
Das kleinste gemessene Maß gilt für die Planung. Beispiel: Höhenmaße h1 = 2100 mm, h2 = 2098 mm, h3 = 2105 mm → wir verwenden 2098 mm.
Zur Bestellung benötigen wir die Rohbaumaße. Wir reduzieren diese je nach gewähltem Modell um ein paar Millimeter für eine reibungslose Montage.Offene Spalten können nach dem Einbau mit Acryl verfüllt oder durch Zierleisten abgedeckt werden.






